Salz + Kunst: Was fasziniert dich am Feuer? Was macht für dich der Reiz des Feuerkunstwerkes aus?
Christian Ziegler: Die erste Begeisterung des Feuers wurde sicher durch das faszinierende Rauschen ausgelöst, das eine geschwungene Fackel erzeugt. Das Spiel mit dem Feuer hält einem zwischen Respekt und Faszination gefangen. Feuer ist ein lebendiges Element und kann verletzen und zerstören. Ich glaube genau wegen dieser Gefahr ist es so lebendig und hält Zuschauer und Performer gleichermassen aufmerksam.
Salz + Kunst: Was für ein Publikum wünschst du dir oder was wünschst du dir von deinem Publikum?
Christian Ziegler: Ein persönliches, kleines Publikum ist viel näher und man erreicht die Leute direkter. Natürlich finde ich es auch spannend auf einer grossen Bühne mit viel Technik und Spezialeffekten aufzutreten, das ist jedoch weniger persönlich und der Kontakt zum Publikum ist nicht so unmittelbar, wie wenn die Zuschauer:Innen direkt vor der Show stehen. Ein Publikum, das bei der Show dabei ist und auch mal applaudiert, wenn Ihnen etwas gefällt oder eindrücklich ist, ist interessanter, weil etwas zurückkommt, das gibt Energie für den Artisten in der Show.
Salz + Kunst: Wie wichtig ist der Ort für dich? Verändert der Raum deine Kunst? Gibt es Räume, die du gerne einmal bespielen würdest, aber bisher nie angeboten wurden?
Christian Ziegler: Ich finde fast jeder Ort hat seine Faszination, egal, ob bei einer Waldhütte oder auf einer 30m grossen Bühne im Stadion, das Einbinden der Umgebung ist ein ergänzender Aspekt einer Show und seiner Wirkung auf die Zuschauer:Innen. Einmal durfte ich eine Show auf einer kleinen Rhy-Fähre in Basel auf dem Rhein machen, da war die Auftrittsfläche wirklich nur gut 1 Quadratmeter gross.
Es gibt einige Locations, die ich gerne einmal bespielen würde, zum Beispiel das Amphitheater in Augusta Raurica oder der grosse Platz vor der Klosterkirche Einsiedeln, aber auch anderes faszinierende Umgebungen, wo mein Feuer sicher gut zur Geltung kommt.