Salz + Kunst: Welchem Publikum erzählst du gerne Geschichten?
Brigitte Hirsig: Allen, die Zeit haben, einen Moment zuzuhören. Egal, ob alt oder jung. Toll ist es, wenn es im Publikum plötzlich mucksmäuschenstill wird und alle zusammen mit mir in der Geschichte sind: Das ist magisch!
Salz + Kunst: Ist es grundsätzlich egal, in welchem Raum du Geschichten erzählst? Oder genauer: Wie muss ein Raum sein, damit er sich besonders eignet, um Geschichten zu erzählen?
Brigitte Hirsig: Am liebsten sind mir Räume, die die Stimme gut tragen. Ansonsten braucht es nicht viel. Das Erzählen schafft innere Bilder und wenn das entsteht, wird die Umgebung nebensächlich. Aber es gibt natürlich schon coole Orte: Einmal habe ich in einem Tenn erzählt und die Kühe hörten auch noch zu. Oder ein Keller voller Bücher, ein Schlosssaal, ein Zirkuswagen …
Ich mag die grosse Bühne genau gleich wie die private Stube: zehn Leute, ein Cheminéefeuer, Geschichten.
Salz + Kunst: Wie kommst du auf deine Geschichten?
Brigitte Hirsig: Die Märchen finde ich in Büchern oder sie werden mir erzählt.
Die improvisierten Geschichten tauchen von irgendwoher auf. Das ist mir selber ein Rätsel.